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Diagnose, Prognose, Therapie – der hippokratische Dreiklang gilt auch heute noch als Grundlage der Medizin und letztlich unserer Gesundheitsversorgung. Seit geraumer Zeit schleicht sich neben der Prognose ein weiterer Begriff der Vorhersage ein: die Prädiktion. Während die Prognose eine Vorausschau eines wahrscheinlichen Krankheitsverlaufs bedeutet, auch unter Berücksichtigung der Therapie, setzt die Prädiktion schon beim gesunden Menschen an.

Diese Ausgangslage wirft Fragen auf, die wir an den Trendtagen Gesundheit aufnehmen wollen: Was kann Prädiktion dank modernster Technik leisten und mit welchen Perspektiven? Soll man seinen Gesundheitsverlauf «vorhersagen» lassen? Was hilft es zu wissen, mit 70% Wahrscheinlichkeit einmal an Krebs zu erkranken? Will man das überhaupt wissen – und wenn ja, können wir Menschen mit diesem Wissen überhaupt umgehen? Welche Konsequenzen, ethisch, rechtlich, gesellschaftlich, ökonomisch gesehen, kommen da auf uns zu? Tragen prädiktive Innovationen zu einer wesentlichen Verbesserung der Gesundheitsversorgung bei bzw. in welchem Fall ist Zurückhaltung geboten? Und nicht zuletzt: Hilft die Künstliche Intelligenz, Vorhersagen besser machen zu können?

Die Möglichkeiten scheinen dank technologischem Fortschritt schier unermesslich geworden zu sein. Was aber ist angesichts der aktuellen Versorgungs- und Kostensituation sinnvoll und gleichzeitig wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich? Klar ist, «Omen und Orakel» alleine genügen nicht. Aber man darf vermuten, dass sich mit immer besserer Vorhersage die Diagnostik und Therapie individualisieren und massschneidern lässt und so unsere Gesundheitsversorgung weiterbringen.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

«Sei du mir Omen und Orakel»
heisst der Titel eines Gedichts von Rainer Maria Rilke (1897) – aus der Sammlung «Dir zur Feier»

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